2021: die Erste schnuppert an der Sensation

Um von vornherein keine unnötige Spannung aufzubauen:
Nein, wir sind leider nicht das zweite Jahr in Folge aufgestiegen… Aber nun, einige Zeit nach unserem letztem Medenspiel, sind wir trotzdem stolz
auf das, was wir geleistet haben.
Nach unserem Aufstieg in die 2. Verbandsliga 2020, waren wir zu Beginn der Saison zunächst vorsichtig und gaben das Ziel Klassenerhalt aus. Am Anfang noch belächelt, sollte am Ende Tom – der seit dem Frühling den Klassenerhalt als reine Formsache betrachtete – recht behalten. Aber der Reihe nach…Nach der verkürzten letzten Spielzeit, freuten wir uns alle auf eine halbwegs normale Medensaison mit sechs Spielen und neuen Gegnern. So starteten wir am Osterwochenende mit einem „Bootcamp-Trainingslager“ in die neue Saison. Von Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag absolvierten wir verschiedene Tennis- und Fitnesseinheiten mit anschließendem Mannschaftsabend zu Basti‘s Geburtstag.
Auch das Champions-Tiebreak Turnier mit den Herren 30 diente als gute Vorbereitung für
die ersten vier Medenspiele innerhalb von vier Wochen. So gingen wir gut gewappnet in das erste Spiel Mitte Juni gegen Hilden – dachten wir zumindest. Leider lief an diesem Tag nicht viel zusammen… Basti und Hendrik verloren knapp, Tom, Felix und Niklas
deutlich und nur Santiago, unsere argentinische Numero Uno, gewann sein Einzel. Somit stand es gegen starke, aber auch nicht unschlagbare Hildener leider schon 1:5 und der Start in die 2.VL verlief bescheiden. Aber bereits bei den Doppeln merkte man, dass wir in diese Liga gehören, als Team gewachsen sind und diese Spielzeit noch einiges vorhatten.
An Doppel „abschenken“ dachte sowieso niemand, wir holten anschließend 2 von 3 Doppeln und gaben lediglich eins unglücklich im CT ab, was letztendlich ein 3:6 bedeutete. Durch diese positive Reaktion gestärkt, gingen wir hochmotiviert ins nächste Heimspiel gegen Bottrop. Gegen den vermutlich schwächsten Gegner der Gruppe folgte
ein souveräner 8:1 Sieg und auch in der Woche drauf gegen Wuppertal gewannen wir dank einer geschlossen starken Teamleistung 7:2. Mit diesen zwei hohen Siegen im Rücken war die Mannschaft wieder deutlich optimistischer gestimmt und heiß
auf den kommenden Gegner. Diesen kannten wir bereits gut aus vorherigen Jahren – leider ausschließlich mit negativen Erinnerungen. Nach 4 oder 5 Niederlagen in Serie wollten wir dieses Jahr unbedingt gegen Club am Rhein gewinnen. Gleichzeitig
war es auch ein richtungsweisendes Spiel, da man mit einer Niederlage „unten reingerutscht“ wäre, mit einem Sieg man aber nochmal „oben angreifen“ könnte. Auf der sonst eher ruhigen Clubanlage war an diesem Samstagnachmittag einiges los, was jedoch weniger am Heimpublikum lag, sondern vielmehr an den zahlreichen ATC-Fans. In
der ersten Runde gewannen Tom, Felix und Hendrik teilweise sehr spannende Spiele und bescherten uns einen wichtigen 3:0 Vorsprung. In der zweiten Runde gewann auch Niklas ein umkämpftes Match, Basti verlor leider knapp gegen einen starken Gegner, aber aufgrund unseres zuverlässigen Punktelieferanten Santiago ließen wir nichts mehr anbrennen und gingen mit einem starken 5:1 aus den Einzeln. Nach den Doppeln stand es 7:2 und es tat sehr gut, endlich gegen Club am Rhein gewonnen zu haben und mit einer 3:1 Bilanz in die Ferien zu gehen.

Nach der Pause hatten wir eine Woche spielfrei, die wir natürlich nicht ungenutzt ließen. Mitte August scouteten wir schon einmal unsere Gegner vom letzten Spieltag – die 2. Herren von Blau Weiß Neuss. Vor Neuss stand allerdings noch ein weiteres Heimspiel gegen den Kahlenberger HTC an. Hierbei war es wichtig, möglichst hoch zu gewinnen,
um möglichst viele Matchpunkte auf Hilden aufzuholen. Wir starteten also mit den besten
6, inklusive dem „ausgeliehenen“, aber teammäßig voll integrierten Nils aus der Herren 30. Alle sechs Einzel gingen an den ATC und bei den Doppeln sah es auch sehr gut aus, da das zweite (Tom/Basti) und dritte (Felix/Niklas) Doppel souverän gewannen. Der einzige Schönheitsfehler an diesem Tag war, dass wir das erste Doppel (Santi/Lukas) leider unglücklich abgaben. Aber auch das war nach einer kurzen Beratung, dem ein oder anderen Bier und dann spätestens nach den ersten Runden Sambuca vergessen…
Die Situation vor dem letzten Spiel war also wie folgt: Da wir am ersten Spieltag gegen Hilden verloren hatten, mussten wir gegen die noch ungeschlagenen Neusser gewinnen und gleichzeitig hoffen, dass Hilden nicht höher als wir gegen Kahlenberg gewinnt. Bis auf unseren Sportwart hätte vor der Saison wohl kaum jemand damit gerechnet, dass
wir nach dem Aufstieg in die 2.VL direkt im kommenden Jahr erneut ein Aufstiegsspiel haben. Aber so war es und dementsprechend motiviert fuhren wir in Bestbesetzung nach Neuss (im Optiplan Caddy – danke Kai!). Neuss hatte zwar mit zwei ehemaligen
Top-500 Spielern und einigen Jungs mit Bundesligaeinsätzen den mit Abstand besseren Kader, aber das schreckte uns nicht ab. Im Gegenteil, wir waren noch ein bisschen motivierter und wussten aus Erfahrung, dass nicht ein Spieler ein Medenspiel
gewinnt, sondern ein Team. Nach einigen Schauern und emotionalen Kabinenansprachen
konnte es dann losgehen: heiß wie Frittenfett starteten Nils, Lukas und Felix in ihre Einzel. Felix verlor leider glatt, aber Nils holte aufgrund seiner gewohnt taktischen Meisterleistung einen wichtigen Sieg. 1:1. Lukas kämpfte sich nach 0:4 zurück, gewann den ersten Satz 7:6, verlor den zweiten und ging in den Champions-Tiebreak. Leider erwischte er nicht
seinen besten Tag und verlor schließlich knapp in 3 Sätzen. 1:2. In der zweiten Runde hatte Santi gegen seinen australischen Gegner und Ex-Profi einen extrem
schweren Stand und verlor deutlich. 1:3. Basti spielte sehr konzentriert und brachte durch seinen Punkt die Hoffnung wieder zurück. 2:3. Als Tom dann noch im Champions-Tiebreak seinen Gegner niedergerungen hatte und sich von den zahlreichen ATC-Fans (sowie dem Neusser Schützenverein)  feiern ließ, war wieder alles drin. 3:3. Parallel hatte
uns aus Hilden die Nachricht erreicht, dass sie bereits 5:1 führten. Somit war für uns klar, dass wir alle drei Doppel gewinnen mussten, um noch eine realistische Chance auf den Aufstieg zu haben. Wir feuerten alles raus, was wir hatten: Santi und Basti
im ersten Doppel, Lukas und Tom im zweiten und Nils und Niklas im dritten. Doch am Ende reichte es nicht… Neuss wechselte zum Doppel ihren zweiten ehemaligen ATP-Spieler ein, der bis zu diesem Zeitpunkt noch kein einziges Match gemacht hatte.
Das zweite Doppel gewannen wir zwar, jedoch gingen die anderen beiden Doppel an Neuss. 4:5 aus ATC-Sicht am Ende. Somit war Neuss aufgestiegen – auch wenn die Stimmungslage und Getränkeauswahl nicht darauf schließen ließ – und wir hatten es
leider nicht geschafft.
Am Ende einer guten Saison werden wir letztendlich Dritter (4:2 Bilanz) und obwohl es am Ende nicht ganz gereicht hat, können wir uns nicht viel vorwerfen und stolz sein, oben dran gewesen zu sein. Aber keine Sorge, wir sind noch lange nicht am Ende und greifen nächste Saison wieder voll an… NUR DER ATC!
An dieser Stelle nun wieder DANKE an alle Gegner für die (zumeist) fairen Spiele und an die vielen ATCFans, die uns heim und auswärts immer lautstark unterstützt haben. Auch ein großes Dankeschön an den Vorstand für eure Unterstützung und an die Lumares für das leckere Essen, die gute Stimmung und euer Verständnis, falls der Abend mal wieder
ein wenig länger ging . Ein spezieller Dank geht an die Trainer und speziell Fabi, der in der Mitte der Saison spontan das Training für uns übernommen hat und an die Herren 30 für die teamübergreifende Freundschaft, Kooperation und vielen coolen Events. Zuletzt möchten wir uns noch von Herzen bei unserer diesjährigen Nummer 1, Santiago bedanken. Ohne Santi hätten wir niemals eine so erfolgreiche Saison gespielt und auch neben des Platzes nicht so viel Spaß gehabt. Wir würden uns freuen, dich in den kommenden Jahren wieder für den ATC auflaufen zu sehen, aber auch wenn nicht,
bleibst du unsere Numero Uno – Gracias Santi!

Kommt alle gut durch den Winter und bis bald,
eure 1. Herren